Das Sendschreiben an Sardis
Wie sieht eine tote Gemeinschaft aus? Wie wird sie wieder lebendig? Willst du mehr wissen? Dann lies den Brief an Sardes an.
Der historische Hintergrund
Sardes hat mit Abstand die längste Geschichte. Die Stadt liegt klimatisch ideal am Rande einer Bergkette in einem fruchtbaren Tal.
Sie war nahezu uneinnehmbar, da sie 500 m über dem Tal lag, keine Verbindung zu den umliegenden Bergen hatte und von Felsen umgeben war. Aus diesem Grund überschätzte sich die Stadt oft selbst und wurde beispielsweise zweimal von feindlichen Armeen an Stellen eingenommen, die uneinnehmbar schienen.
Die Stadt galt als sehr wichtig. Als sie z.B. im Jahre 17 v. Chr. durch ein Erdbeben zerstört wurde, wurde sie unter Kaiser Tiberius wieder aufgebaut und bereits nach 9 Jahren wurde ein Tempel für den Kaiser errichtet.
Jesu Sicht
Jesus spricht zur Gemeinde in der Fülle des Heiligen Geistes und erinnert sie daran, dass sie das Licht der Welt sein sollen.
Es gibt sehr wenig Lob: nur für einige wenige, die ohne Schuld sind.
Aber es gibt umso mehr Tadel: Die Gemeinde ist tot, ihre Werke sind unzulänglich und sie müssen schnell handeln. Aber wo liegt das Problem?
Das Problem
Das Hauptproblem ist die mangelnde Selbstwahrnehmung. Die Selbstüberschätzung der Stadt hat auf sie abgefärbt.
Sie dachten, sie könnten als Gemeinde ohne die Hilfe des Heiligen Geistes wirksam sein.
Der Hinweis “wache auf und stärke, was am Sterben ist” hat einen starken Bezug zum Tal der toten Gebeine, über das der Heilige Geist kommt und neues Leben schenkt.
Auch der Hinweis “habe deine Werke nicht für vollkommen befunden vor Gott” erinnert daran, dass “alle vollkommenen Werke von Gott kommen, dem Vater des Lichts”.
Sie müssen schnell handeln oder Gott wird sie überraschend treffen, denn ein Leben ohne den Heiligen Geist ist auf Dauer nicht möglich.
Die Verheißung
Die weißen Gewänder sind ein Zeichen des Freispruchs vor Gericht.
Dass ihr Name nicht aus dem Buch des Lebens gestrichen wird, bedeutet, dass sie ihr Bürgerrecht im Himmel nicht verlieren. Aber nur, wenn sie Buße tun. Das ist ein Weckruf! Die Absicht ist, die Gemeinde aufzurütteln und zu erschüttern.