Das Sendschreiben an Pergamon
Das ist eine Gemeinde, die kurz vor dem Scheitern steht. Und das alles wegen Bileam? Aber er ist nicht das eigentliche Problem.
Das Sendschreiben an Pergamon
Der historische Hintergrund
Pergamon war schon 400 Jahre vor der Offenbarung eine bedeutende Stadt. Die Stadt wurde etwa 20 km von der Küste entfernt auf einem Felsen erbaut.
Die Stadt war lange Zeit Sitz des Herrscherhauses der Attiden, die diese Region beherrschten. Der letzte Herrscher schenkte die Stadt dem Kaiser. Im Jahre 29 v. Chr. wurde ein Tempel zu Ehren des Kaisers errichtet, kurz darauf ein weiterer Tempel zu Ehren eines anderen Kaisers. Die Stadt stand also in der Gunst des Kaisers, die sie nicht verlieren wollte.
Weitere Tempel waren Zeus, Athene, Dionysos und Asklepios geweiht.
Jesu Sicht
Jesus weiß, dass sich diese Gemeinde in einer schwierigen Zeit befindet und begegnet ihr mit einem sehr scharfen Schwert, um zu trennen.
Jesus nennt den Ort: “Wo der Satan wohnt und seinen Thron hat”. Wahrscheinlich meint er damit alle Tempel, besonders den Zeustempel. Und die Gemeinde hielt aus. Sie harrten aus und verrieten den Namen Jesu nicht, bis er den Märtyrertod erlitt. Ihre Situation ist die gleiche wie in Smyrna oder sogar schlimmer.
Aber es gibt ein Problem, das ihnen zum Verhängnis wird: Bileam und die Nikolaiten, oder ist es eigentlich ein anderes Problem?
Das Problem
Die Geschichte von Bileam zeigt das völlige Versagen von Leiterschaft. Das Problem der Nikolaiten ist wahrscheinlich ähnlich.
Es gibt kein Eingreifen der Leitung in Bezug auf die falsche Lehre. Wenn man sich die Verheißungen Jesu ansieht, dann war das Problem ihr mangelnder Glaube, und auf der Suche nach Stärkung waren sie empfänglich für Lehren, die ein Leben in Glaubenskompromissen anboten.
Und da jede Lehre auch das Handeln beeinflusst, wirkte sich das natürlich auch auf ihr Verhalten und ihr Zeugnis aus. Es ist anzunehmen, dass auch die Teilnahme an Götzenmahlzeiten durch die Irrlehre gefördert wurde.
Die Lösung
Sie bekommen verborgenes Manna. Gott wird sie auf übernatürliche Weise versorgen, aber wir müssen ihm vertrauen, auch wenn es hoffnungslos erscheint.
Sie erhalten einen weißen Stein mit einem neuen Namen, der zwei Bedeutungen hat:
- Solche Steine wurden als Eintrittskarten verwendet (z.B. für ein Festmahl).
- Ein weißer Stein wird im Gericht genutzt, wobei ein weißer Stein für unschuldig steht (z.B. nicht am Götzenmahl teilgenommen zu haben) und wäre eine Eintrittskarte zum Hochzeitsmahl des Lammes.
Ein neuer Name ist in der Regel mit einer neuen Identität verbunden, und den neuen Namen zu kennen, zeigt dass man eine sehr enge Beziehung zu dieser Person hat.
Gott bietet der Gemeinde eine neue Identität an, wenn sie es will. Wenn nicht, wird Jesus gegen sie kämpfen.