Kap.1: Die Vision

Was hat eine 2000 Jahre alte Gemeinde mit unserer heutigen Situation zu tun? Haben wir heute nicht ganz andere Herausforderungen? Du wirst überrascht sein, wie wenig sich die Welt für die Gemeinde verändert hat.

Unser Text

Wir müssen die ersten drei Kapitel der Offenbarung lesen, um ein besseres Verständnis zu bekommen.

Warum brauchen wir Gemeinden?

Ist das wirklich eine Frage? Nun, wir brauchen Gemeinden, weil

  • Das ist der Ort, wo Gläubige sich treffen und in ihrem Leben ermutigt werden.
  • Hier erhalten wir Segen und Lehre, um unser Leben erfolgreich zu führen und in den Himmel zu kommen.
  • Aber der Hauptgrund ist, dass die Gemeinden wachsen und alle gerettet werden und in den Himmel kommen.

Die Offenbarung betont den letzten Teil, aber die Frage bleibt, wie das geschehen soll. Das Buch beginnt mit einer Vision Jesu, der die Vision der Gemeinde mit zwei Dingen beschreibt: Sternen und Leuchtern. Diese beschreiben das Ziel der Gemeinde:

  • ein sichtbares Zeichen und Zeugnis für die Welt zu sein und
  • ihre Kraft ganz aus der Abhängigkeit von Jesus zu schöpfen.

Überblick über die Gemeinden

Wenn wir die sieben Gemeinden betrachten, sehen wir, dass die Briefe symmetrisch angeordnet sind:

  • Die erste und die letzte (Ephesus und Laodizea) sind totale Versager: Während die erste kurz davor steht, ihr Ziel zu verlieren (Drohung, den Leuchter wegzunehmen), ist die letzte diejenige, die nicht das geringste Lob erhält.
  • Die zweite und vorletzte (Smyrna und Philadelphia) sind die einzigen, die keine einzige Kritik erhalten.
  • Die dritte und vorletzte (Pergamon und Sardis) sind Gemeinden mit einer gemischten Bewertung (Pergamon hat einige gute Dinge, lässt aber Irrlehren zu, in Sardis gibt es zumindest einige Gläubige, die gut sind).
  • Schließlich haben wir die Mitte (Thyatira), die eine Gemeinde beschreibt, an der Jesus ein Exempel statuieren will.

Wenn wir das zusammenfassen (harte Kritik am Anfang, am Ende und in der Mitte, Lob an ganz unbedeutenden Stellen), dann haben wir eine Gemeinde, die bzgl. der Vision völlig versagt. Aber was heißt das im Einzelnen?

Die Stärken

Das ist ein Aspekt, den wir oft übersehen und nur auf die Schwächen schauen. Aber wir sollten uns Zeit nehmen, denn die Stärken von damals sind vielleicht nicht unsere Stärken und wir können daraus lernen, sie nicht zu unterschätzen.

  • Ihre guten Werke und ihr Dienst: Sie reden nicht nur, sie leben nach dem, was sie predigen. Sie helfen den Armen und ermutigen die Leidenden.
  • Ihre Ausdauer: Sie sind treu, wenn es schwierig wird, sie geben nicht einfach auf. Und sie erleben viel: Armut wegen ihres Glaubens, Gefängnis und sogar den Tod.
  • Ihre Liebe: Sie dienen nicht aus Pflichtgefühl, sondern leben den Nächsten wirklich.
  • Nehmen keine falsche Lehre an: Wenn die Lehre falsch ist, helfen auch keine guten Absichten, und das Ergebnis kann das Gegenteil von dem sein, was Gott will.

Die Herausforderungen

Ihre Herausforderungen sind so individuell wie ihre Stärken, so dass wir manche Themen als Stärke in der einen und als Schwäche in der anderen Gemeinde haben.

  • Die Liebe ist nicht aufrichtig: Sie haben ihren ursprünglichen Auftrag aus den Augen verloren, vielleicht weil sie so sehr in gute Taten vertieft sind, dass sie den Grund für all das vergessen haben.
  • Schlechte Leitung und falsche Lehre: Die Leitung lässt falsche Lehre zu oder ist selbst die Ursache dafür. Das hat schwerwiegende Folgen für die ganze Gemeinde.
  • Falsches Selbstverständnis: Laodizea wurde nicht gelobt, weil sie von sich selbst hoch dachten und Jesus nicht sahen. Auch in Sardis gab es ein solches Denken. Das ist ein kaum zu überschätzender und sehr zerstörerischer Fehler.

Zur Vertiefung

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