Kap.8-9: Gebet und das Unerschütterliche

Die Posaunen haben viele dazu inspiriert, Endzeitszenarien mit weltweiten Katastrophen und großen militärischen Aktionen anzunehmen. Wir werden jedoch sehen, dass dies eine Lektion über das Gebet und den Umgang mit Schwierigkeiten ist.

Unser Text

Es geht weiter in Kapitel 8 und 9.

Wofür wir beten sollen

Das siebte Siegel ist auch die Einleitung für die sieben Posaunen. Interessanterweise ist der Auslöser für die Posaunen das (schwache) Gebet, das von einem starken Engel im Thronsaal vor Gott gebracht wird.

Ok, die Engel warten mit den Posaunen, bis unser Gebet vor Gott ist, aber bewirken unsere Gebete das alles oder sollen wir sogar für Katastrophen beten?!?

Was geschieht hier? Die ersten sechs Posaunen bewirken verschiedene Dinge, aber am Ende wird berichtet, dass die Menschen ihre Herzen verhärtet haben. Sie haben sich nicht von ihren Götzen abgewandt, was zumindest ein Teil des Zwecks der Posaunen ist. Aber nach der siebten Posaune in Kapitel 11 geben die meisten Gott die Ehre wegen der zwei Zeugen.

Wir beten oft dafür, dass Menschen Gottes Segen erfahren oder zu Jesus “finden”. Aber beten wir auch dafür, dass diese Menschen (herausfordernde) Situationen erleben und sich fragen, ob ihr Leben auf einem tragfähigen Fundament gebaut ist. Würden sie dann in unserem Leben einen festen Grund finden? Oder bitten wir lieber: Segne meine Mitmenschen und mich auch, damit wir alle ein gutes Leben haben?

Die ersten vier Posaunen

Die Posaunen zeigen viele Parallelen zum Auszug aus Ägypten, wo Gott den Göttern und Herrschern zeigte, dass sie keine Sicherheit und Versorgung geben können, sondern nur Gott. Dieses Prinzip findet sich auch in den Posaunen wieder:

  • erste Posaune: nimmt die Ernte weg,
  • zweite Posaune: nimmt Trinkwasser,
  • dritte Posaune: nimmt Fische als letzte Nahrungsquelle weg,
  • vierte Posaune: nimmt Sterne, Mond und Sonne: Orientierungsquelle speziell für den Handel.

Die Posaunen erschüttern die Welt und machen allen bewusst, dass vieles, was wir für selbstverständlich halten, nicht selbstverständlich ist. Aber Gott sorgt für uns, auch wenn alles zusammenbricht. Wir brauchen uns nicht zu sorgen oder in Angst zu leben.

Die fünfte und sechste Posaune

Die nächsten beiden Posaunen weisen einige Besonderheiten auf:

  • Sie werden von Dämonen verursacht.
  • Sie bringen Menschen dazu, den Lebenswillen zu verlieren und schließlich zu sterben.
  • Gott hat einen besonderen Schutz für sein Volk (das Siegel in Kapitel 7 bewahrt sie davor, ihr Leben aufzugeben).

Hier geht es an die Substanz. Die (geistige und körperliche) Gesundheit ist bedroht, ja das Leben selbst. Die Menschen müssen akzeptieren, dass auch das nicht garantiert ist.

Aber das bringt sie nicht dazu, zu dem Gott umzukehren, der das alles gibt, sondern sie beten weiterhin die Dämonen an, die diese Schrecken über sie bringen.

Das ist eine Ironie, über die wir nicht lachen sollten, denn oft sind wir nicht besser: Wir vertrauen der Welt (Geld auf der Bank, Beruf, Versicherung, staatliche Versorgung, …) mehr als Gott (Großzügigkeit, Dienst an den Armen, Vergebung, Demut, dem Geist Gottes folgen). Aber was hat das mit Dämonen zu tun? Das werden wir in einigen Kapiteln sehen.

Die Zusammenfassung

Wir haben gesehen, dass die Siegel und die Posaunen sehr unterschiedlich und doch ähnlich sind: Bei den Siegeln ging es darum, Satan zu entlarven, während die Gläubigen ausharrten; bei den Posaunen geht es darum, die Herzen der Ungläubigen zu verändern. In beiden Geschichten geht es darum, den Menschen die Augen zu öffnen.

Aber: Schwierigkeiten allein reichen nicht aus, um das Herz zu verändern. Es braucht mehr, und es gibt ein kleines Buch, das die Antwort darauf gibt.

Reflektion

  • Was ist der Inhalt deiner Gebete?
  • Wie würdest du beten, dass falsche Sicherheiten weggenommen werden? Was glaubst du, wie Gott dieses Gebet beantworten würde?
  • Was würde passieren, wenn deine falschen Sicherheiten weggenommen würden? Welche sind das? Bist du bereit, sie aufzugeben?
  • Welche unerschütterlichen Sicherheiten hast du in deinem Leben?
  • Welche Sicherheiten kannst du nicht aufgeben? Würdest du sie auch nicht aufgeben, wenn du deine Beziehung zu Gott verlieren würdest?

Zur Vertiefung

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