Kap.7: Die sonderbare Armee

Du hast sicher schon von den 144.000 gehört, aber wer sind sie, warum werden sie gezählt und was ist ihr Zweck?

Unser Text

Wir bewegen uns zielstrebig auf Kapitel 7 zu.

Die Armee Gottes

In diesem Kapitel kehren wir zum fünften Siegel zurück. Die Heiligen werden als Leidende dargestellt, die fragen, wie lange das noch dauern soll. Das erweckt den Eindruck, als bäten die Heiligen Jesus, dieses unerträgliche Leiden zu beenden, und zwar so schnell wie möglich. Aber der Eindruck täuscht, und wir bekommen hier ein besseres Verständnis.

Die Heiligen warten nicht einfach ab, bis die Zeit um ist, sondern sie wirken aktiv an Gottes Plan mit, und dazu müssen wir uns das Kapitel genauer anschauen.

Gott versiegelt sein Volk — als Vorbereitung auf das, was kommen wird. Dann zählt er sie wie ein Heer. Die Heiligen/die Gemeinde sind eine wichtige Kraft in Gottes Plan. Das hört Johannes, aber er sieht etwas anderes: eine unzählbare Schar (die aus der Großen Trübsal kommt), die Gott lobt und in seiner Gegenwart lebt.

Was geschieht hier? Es ist dasselbe Prinzip wie vor der Öffnung der Siegel: Johannes hört von dem (starken und gewaltigen) Löwen aus Juda, aber er sieht ein Lamm. Wir haben hier dasselbe: Johannes hört die Zählung des Heeres auf 144.000, sieht aber die unzählbare Schar der Anbeter, die aus der Großen Trübsal kommen. Aber beide Gruppen sind gleich.

Die Gemeinde muss Gott und nur ihn anbeten, oder sie verliert ihre Existenzgrundlage. Ihr Sieg kommt nicht durch Macht oder Wunder oder überzeugende Worte, sondern entscheidend ist ihr treues Zeugnis und ihr Ausharren in schweren (und guten) Zeiten. Nur Geduld, wir werden das noch genauer betrachten.

Hier wird auch deutlich, dass es im Christentum nicht darum geht, gerettet zu werden und in den Himmel zu kommen. In der Offenbarung gibt es keinen Hinweis darauf, wie wir alle Schwierigkeiten vermeiden können. Wir werden versiegelt, müssen uns also keine Sorgen machen, dass wir verloren gehen oder am Leben verzweifeln, sondern wir werden in den Krieg geschickt, allerdings mit anderen Waffen.

Wir werden wie eine Armee beschrieben: Soldaten, die sich ständig Sorgen machen, ob sie verwundet oder getötet werden, sind nicht kampfbereit. Wir sind Soldaten in Gottes Armee, aber wir kämpfen nicht mit Gewalt, sondern mit Anbetung, Gebet, Zeugnis und Ausdauer.

Reflektion

  • In diesem Kapitel wird der Gottesdienst mit dem Krieg in Verbindung gebracht? Was bedeutet das? Mit welchen Waffen kämpfst du für diese Welt?
  • Kämpfst du für diese Welt oder wartest du (vielleicht erzählst du anderen von Jesus) und wartest auf deine Erlösung?
  • Kümmerst du dich um Umweltzerstörung, globale Ausbeutung, Menschenhandel und vieles mehr oder wartest du einfach darauf, dass Jesus (hoffentlich bald) wiederkommt und alles in Ordnung bringt?
  • Oder meinst du im Gegenteil, es ist gut, dass es immer schlimmer wird, damit Jesus früher kommt?
  • Wie fühlt es sich an, ein Teil von Gottes Armee zu sein?
  • Gezählt zu sein bedeutet, nicht verloren zu gehen. Was bedeutet das für dich?
  • Gottes Heer kommt aus der Großen Trübsal. Was wird mit deinem Glauben geschehen, wenn du herausgefordert wirst? Wird er stärker oder bröckelt er? Glaubst du, dass Gott deinen Glauben stärken kann, wenn er auf die Probe gestellt wird? Worauf stützt sich dein Glaube?

Zur Vertiefung

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